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Der Name ist Programm: BezweifeldichNET, also „bezweifele dich net, nicht“ kann als genau diese Aufforderung verstanden werden: Bezweifle dich nicht, glaub an dich! Gleichzeitig könnte es aber auch ein Wortspiel, eine Zusammensetzung aus „Bezweifele dich“ und „InterNET“ sein. Also ein Ort im Internet, an dem man dazu eingeladen wird, sich selbst zu bezweifeln.

So merkwürdig es auf den ersten Blick klingen mag: Beide Deutungen sind zutreffend. Der erste und beste Weg, Selbstzweifeln zu begegnen, scheint zu sein, sie fallen zu lassen und stattdessen „an sich zu glauben“, wie es immer so schön heißt. Doch, wenn das so einfach wäre, wären Sie, liebe Besucherin, lieber Besucher dann hier?

Wie fast alles, was die menschliche Psyche betrifft – und bisweilen sehr in Mitleidenschaft zieht – haben auch Zweifel eigentlich einen Sinn. Zu zweifeln bedeutet, etwas in Frage zu stellen, das bisher als unumstößlich galt. Das ist unangenehm und womöglich stellen sich die Zweifel als unbegründet heraus: Was schon immer richtig war, stimmt auch weiterhin und hätte niemals einer Überprüfung bedurft. Oder aber, die Zweifel waren berechtigt – dann war eine Überprüfung das Beste, was hätte passieren können.

Sich selbst zu bezweifeln, mit anderen Worten, sich selbst in Frage zu stellen, ist also nichts grundsätzlich Schlechtes. Vielmehr bietet jeder Selbstzweifel auch immer die Chance zur persönlichen Weiterentwicklung.

Damit das jedoch gelingen kann, ist eines von entscheidender Bedeutung: Den Glauben daran nicht zu verlieren, dass man selbst wertvoll ist.

Grüne Schleife, Symbol für die Wichtigkeit psychischer Gesundheit

Selbstzweifel und Selbstwert

Selbstzweifel, so sinnvoll und nützlich sie auch sein mögen, werden dann zum Problem, wenn sie den Selbstwert angreifen. Um an dieser Stelle einmal die Begrifflichkeiten zu klären: Selbstzweifel sind das, was das Wort sagt: Zweifel an allem, was das Selbst betrifft: Die Persönlichkeit, Eigenschaften, Ziele und Werte, sowie die Einstellung gegenüber anderen Menschen, Tieren, der Natur und allen sonstigen Lebensbereichen. Sie sind also etwas Kognitives, das heißt, etwas, das mit Gedanken und Überlegungen zu tun hat. Der Selbstwert hingegen beschreibt, wie wertvoll wir uns selbst als Person fühlen. Er ist also etwas Emotionales, ein Gefühl.

Selbstzweifel, so sinnvoll und nützlich sie auch sein mögen, werden dann zum Problem, wenn sie den Selbstwert angreifen. Um an dieser Stelle einmal die Begrifflichkeiten zu klären: Selbstzweifel sind das, was das Wort sagt: Zweifel an allem, was das Selbst betrifft: Die Persönlichkeit, Eigenschaften, Ziele und Werte, sowie die Einstellung gegenüber anderen Menschen, Tieren, der Natur und allen sonstigen Lebensbereichen. Sie sind also etwas Kognitives, das heißt, etwas, das mit Gedanken und Überlegungen zu tun hat. Der Selbstwert hingegen beschreibt, wie wertvoll wir uns selbst als Person fühlen. Er ist also etwas Emotionales, ein Gefühl.

Dass Gedanken sich auf Gefühle auswirken und umgekehrt, dürfte leicht nachzuvollziehen sein: Erinnere ich mich an das lustige Katzenvideo, das ich neulich gesehen habe, muss ich grinsen, vielleicht sogar lachen, ich werde fröhlich. Denke ich dagegen an eine der vielen schlechten Nachrichten aus aller Welt, die uns täglich erreichen, macht mich das traurig. Bin ich fröhlich, kommen mir schon eher mal Gedanken in den Kopf wie: „Das Leben ist schön!“ oder „Mir geht’s gut!“ Genauso ereilen mich, wenn ich traurig bin, doch schnell Gedanken wie: „Das hat doch alles keinen Sinn.“

Wahrscheinlich kann man sich jetzt an zwei Fingern ausrechnen, was das für Selbstzweifel und Selbstwert bedeutet: Der Selbstzweifel als reiner Gedanke und womöglich gut gemeinter Hinweis wirkt sich auf unseren Selbstwert aus, er kann schlimmstenfalls dafür sorgen, dass wir uns wertlos fühlen. 

Im Zweifel für die Angeklagten

Dabei gilt es, zwei wesentliche Dinge zu unterscheiden: Zweifel an der eigenen Person können berechtigt sein oder auch nicht. Möglicherweise ist es an der Zeit, etwas zu ändern, vielleicht aber darf auch gut und gerne alles beim Alten bleiben.

Am Wert einer jeden Person jedoch gibt es nichts zu rütteln. Jede Person, jedes Lebewesen ist grundsätzlich wertvoll und keine Person ist besser oder schlechter, als die andere. Das ist Teil unserer freiheitlichen, demokratischen Grundüberzeugung. Insofern darf sich jede*r einzelne von uns getrost darauf verlassen.

Genug des Politisierens, weiter mit der Psychologie: Auch dieses Wissen um den grundsätzlich vorhandenen, eigenen Wert ist ein Gedanke. Ein Gedanke, der sich auf das Gefühl Selbstwert auswirken kann, nur diesmal positiv: Er kann dafür sorgen, dass wir uns trotz aller Selbstzweifel wertvoll fühlen. 

Davon einmal abgesehen: Zweifel bedeuten nicht automatisch, dass tatsächlich etwas schiefläuft. Wie gesagt, es besteht immer die Möglichkeit, dass die Zweifel unberechtigt waren und eigentlich schon alles genauso ist, wie es sein sollte. Statt also sofort vom Schlimmsten auszugehen, dürfen wir gerne den allseits bekannten Grundsatz aus der Rechtsprechung anwenden: „In dubio pro reo. Im Zweifel für den Angeklagten.“